Die Freiwilligen Feuerwehren im Grund werden per Sirene alarmiert. Da eine Informationsweitergabe hierdurch nicht möglich ist, wird seit Juli 2016 ein hochmodernes Alarmsystem eingesetzt, welches uns durch die Gemeinde Leidersbach ermöglicht wurde. Dieses System löste unsere bis dahin im Einsatz befindliche Handyalarmierung ab.
Ein Auswertungscomputer nimmt jeden Alarm über mehrere Alarmwege von der Leitstelle entgegen. Die verschiedenen Wege dienen der Sicherheit, falls ein Alarmweg einmal ausfallen sollte. Über einen großen Monitor wird der Alarm in unserem Gerätehaus visualisiert. Gleichzeitig erhalten alle Kameraden den Alarm auf ihr Smartphone und können dort eine Rückmeldung abgeben ob Sie am Einsatz teilnehmen, verhindert sind oder später kommen. Inhalte auf dem Smartphone und dem Monitor: Adresse anhand Koordinaten der Leitstelle, Stichwort, Stichwort-Zusatz, Zusatz-Bemerkung, Mitalarmierte Feuerwehren und die in der nähe der Einsatzstelle befindlichen Hydranten. Zudem erfolgt ein Alarmgong mit anschließender Durchsage des Alarmtextes.
Da wir in unserer Datenbank erfasst haben welchen Ausbildungsstand jede Person innehat, können wir diese Funktionen auch visualisieren. Somit sehen wir nicht nur wie viele Personen auf dem Weg zum Feuerwehrhaus sind, sondern auch wie viele Funktionsträger auf dem weg sind. Das "F" steht für Fahrer, "AGT" ist ein Atemschutzgeräteträger, ein "MA" ist ein Maschinist und ein "GF" ist ein Gruppenführer. Eine ungeheure Erleichterung bei der Planung von schwierigeren Einsätzen. Gerade im Bezug auf Atemschutzgeräteträger und Fahrer.
Ein in unserem Fahrzeug verbautes Tablet bekommt ebenfalls den Alarm mit genauen Koordinaten, Alarmtext und den Rückmeldungen der Mitglieder gesendet. Dadurch sind alle Einsatzdaten sofort vorhanden und es kann sofort eine Navigation gestartet werden. Ein enormer Vorteil wenn man sich in einer Stressituation befindet und nicht lange überlegen muss, wo denn diese Straße jetzt ist. Auch kann es bei einer Rettung im Wald oder Adressen ohne Straßen sehr helfen, da die Navigation durch die Koordinaten genau bis zur vermutlichen Einsatzstelle navigiert. Aktuell pflegen wir für alle möglichen Sonderobjekte vorhandene Einsatzpläne und Schlauchstrecken in das System ein. Damit diese automatisiert bei Alarm digital auf dem Tablet zur Verfügung stehen.
Durch eine eigene Entwicklung wird bei jeder Sirenenalarmierung vom Alarmserver die Rückmeldungen überwacht. Sobald der erste Kamerad gemeldet hat das er am Einsatz Teilnimmt wird das Garagentor geöffnet und die Innen- und Außenbeleuchtung wird aktiviert. Somit stellen wir einen gewährleisteten Zugang zum Gerätehaus sicher, auch wenn nicht jeder einen Schlüssel für die Schließanlage hat. Und dank der Beleuchtung steigern wir die Sicherheit bei Nacht erheblich.
Drei Stunden nach jeder Alarmierung wechseln die Monitore wieder in eine "Ruheperspektive". In dieser wird unser Terminkalender, eine Übersicht der letzten Alarmierungen, das Wetter und der aktuelle Verfügbarkeitsstatus unserer Mitglieder abgebildet. Durch eine Eigenentwicklung können unsere Mitglieder per Handy-App mitteilen, wenn sie unser Fahrzeug zu Übungszwecken, etc. benötigen. Diese Meldung wird dann mit dem entsprechenden Status im Monitor visualisiert und den Kommandanten und Gruppenführer auch per Handy mitgeteilt.
Hier haben wir noch unser "Big Picture" auf dem der Gesamte Aufbau des Systems nochmals Grafisch dargestellt wird:
Unser Einsatzinformationssystem setzt sich aus mehreren Programmen und Features zusammen. Den Hauptanteil bildet die Software "firEmergency 2" der Alamos GmbH. Des weiteren sind im Einsatz "TetraControl" der Status3IT GmbH und die Auswertesoftware "BosMon" von Thimo Eichstädt. Hinzu kommt die kostenlose Datenbank zur Verwaltung der Hydranten von wasserkarte.info und unsere Eigenetnwicklungen "LERO - Leitstelle Roßbach", die Gerätehaussteuerung für das Garagentor und die Beleuchtung sowie unsere eigene Datenbank für die Einsatzpläne.